Montag, 21. Dezember 2015

Ein Ping

Ich dachte ich sende mal allen die sich fragen ob Cori noch lebt ein Ping, dass dem so ist.
Zu meiner Facharztprüfung bin ich nach intensiver Sabotage durch meinen Chef nun doch endlich angemeldet und innerhalb der nächsten 2,5 Monate fällt also der Hammer.




Ansonsten betrachte ich mit großem Missfallen, dass die Bundesrepublik Deutschland sich an der Militäroperation gegen den IS beteiligt. Besonders weil wir ja zunächst eben nicht den Hintern in der Hose hatten das selbst zu machen, sondern lieber kurdische Schulmädchen und Greise mit Panzerfäusten ausstaffiert haben, damit die die Drecksarbeit machen. Und nun stürmt unsere Bundeswehr mit ihren Tornados ohne lange Debatten man eben so gegen den IS.




Das was alle dabei verkennen ist: Eine westliche Armee niemals gegen fanatische, gehirngewaschene Moslems wird siegen können. Im besten Fall bekommen wir einen ewigen Guerilliakrieg, im schlimmsten Fall wird ein Bundeswehrpilot abgeschossen, gefangen genommen und medienwirksam auf YouTube vom IS gegrillt. Was dann hier für eien Diskussion ausbricht will ich mir nicht vorstellen.


Im Ernst, der einzige der wirklich eine Idee hat wovon er spricht, wenn er über den IS schwadroniert, ist meiner Meinung nach Jürgen Todenhöfer, und was sagte der: Nur Moslems können gegen den IS besiegen.




Und gerade weil wir in Europa ja so aufgeklärt und fortschrittlich sind, gerade deshalb sollten wir uns jetzt, da eine Handvoll Killer in Allmachtsgefühlen schwelgend durch Paris gezogen ist, von einer Denkweise der Bauart "Blutrache"-Light distanzieren.
Sobald Bomben fallen besteht das Risiko unbeteiligte getötet werden und jedes mal wenn das Kind von jemandem durch Krieg zu Tode kommt, besteht die Möglichkeit dass ein neuer Selbstmordattentäter entsteht.


Ich versuche das aus der Sicht eines Syrers oder Irakers zu sehen. Erst destabilisiert der Westen meine Heimat. Unterstützt Rebellengruppen oder stürzt eigenmächtig den Machthaber, so lange bis jedes Viertel einer größeren Stadt, jedes Dorf und jeder Ladstrich eine eigene Miliz hat die vor hat "jetzt endlich" mal irgendwelche vermeintlichen oder tatsächlichen Ansprüche durch zu setzen - wenn es sein muss mit Gewehren und Rohrbomben.
Tja wenn dann in all dem Durcheinander von Invasionsarmen, Regierungstruppen, Aufständischen und Dschihadisten meine ganze Familie zerfetzt wird und das Heim das ich mir geschaffen habe pulverisiert, was bleibt mir denn dann noch? Ist Rache da nicht ein "normales" Motiv?


Und darum muss Europa jetzt wahre Größe zeigen und Größe zeigt man vor allem indem man bei einer Entscheidung die man mal getroffen hat auch bleibt. Das bedeutet: Entweder hält man sich aus diesem Krieg ganz raus, dann kann man sich wenigstens zu Recht beschweren wenn die IS-Leute uns ne Bombe unter den Hintern legen, denn dann haben wir Ihnen nichts getan.


Oder aber, wenn man sich entscheidet und meint dass nur Europa in der Region Frieden bringen kann, dann solle man es auch mit vollem Herzen wollen und mit ganzer Kraft verfolgen. Immerhin haben wir es ja beim IS nicht mit einer hochgerüsteten Arme zu tun. Es ist eine Truppe Aufständischer. Viele von ihnen haben zum ersten Mal im Leben eine Waffe in der Hand. Das reicht um unbewaffnete Teenager auf Konzerten zu erschießen, aber gegen fundiert ausgebildete und modern ausgerüstete Soldaten reicht das eben nicht. Wäre sich Europa in der IS-Frage einig, wäre das Problem militärisch in 14 Tagen zu lösen. Aber wollen wir das?


Wir rühmen uns doch in Europa unserer Moderne, unserer Humanität und unserer Aufklärung. Mit Drohnen aus der Distanz zu töten stellt uns auf eine Stufe mit diesen IS-Terroristen. Mit Bombern zurück zu schlagen wird keine Lösung bringen, sofern man nicht bereit ist alle Schritte des Weges mit der Waffe in der Hand zu gehen. Doch den geistigen Virus in den Köpfen Taliban wird man so nicht knacken. Terrorismus ist noch nie auf dem Schlachtfeld besiegt worden. Militärisch ist das Beste was man gegen Fanatiker schaffen kann, nicht zu verlieren.


Terrorismus bekämpft man indem man ihm den Nährboden entzieht. Indem man dafür sorgt, dass kein halbwegs normal tickender Mensch mehr einen Grund hat sich überhaupt in die Hände des IS zu begeben. Niemand aus Europa muss im IS seine Erfüllung suchen, wenn er sie in Europa schon längst gefunden hat. Warum sollte jemand Haus und Hof aufgeben um in den heiligen Krieg zu ziehen? Nur wer kein Haus und keinen Hof hat und auch keine Aussicht hat so was jemals zu bekommen, so jemand ist anfällig für demagogische Einflüsterungen aller Art.


Eine Tragödie ist, dass der IS den Islam missbraucht um seine Mitläufer überhaupt zu motivieren. Eine Tragödie ist aber auch, dass unser Wirtschaftssystem indem alles auf Gewinnmaximierung ausgelegt ist und der Lebenserfolg von Menschen in Geld gemessen wird, in der die political Correctness und die Gleichschaltung von Massenmedien den Austausch, die Erlangung und die Selektion von Informationen über alle Maßen erschwert, - eben nicht dazu taugt dem IS das Wasser abzugraben.


Und somit kann man nur zynisch konstatieren, dass es für Flüchtlinge aus den Kriegsgebieten dieser Welt, im Hinblick auf eine mögliche Rettung, deutlich schlauer ist in Europa eine Bank zu gründen, mit dieser pleite zu gehen und sich dann als "notleidende Bank" retten zu lassen, als ehrlich an die Pforten der EU zu klopfen.


Banken werden nämlich mit einem Rettungsschirm nach dem anderen gerettet. Aber wer wirklich notleidend ist, ertrinkt im Mittelmer, erstickt in zugeschweißten Lastwagen oder erfriert vor einem Zaun.