Sonntag, 19. Mai 2013

Das Geheimnis von Turmus - Rettung aus der Luft

Nachdem wir eine Weile ausgeharrt hatten zogen wir gemeinsam mit allem was in dem Haus nicht niet- und nagelfest gewesen war zum Schiff zurück. Wir hatte vor den verräterischen Kahn zu versenken um uns dann in den erbeuteten Kleidern und allerlei Verkleidung aus den gefundenen Stoffen in die Stadt auf zu machen.

Unter Deck machten ich einige der Jägerinnen daran die gestohlenen Stoffe, Tecken und Felle zu Kleidern zu verarbeiten. Nicht gerade das prunkvollste und auch nicht gerade der Haute couture aus Ar entsprechend aber es reichte um als Schiffbrüchige, oder Entführungsopfer von Piraten durch zu gehen.

Ein Tarn kreist über dem havarierten Schiff
Als ich einen Tag später Deckwache hatte mit Moira und She, sah ich plötzlich einen Punkt am Himmel der schnell größer wurde. Kein Zweifel es handelte sich um einen Tarn einen jener gefährlichen Raufvögel die nirgendwo bekannter waren als in Treve der Stadt meiner Geburt.
Das Problem an einem Tarn ist, dass er im Regelfall macht was er will und sein Wille ist meist mit den schnellen und schmerzhaften Tod von allem und jedem Verbunden was der Tarn als Beute anerkennt. Menschen und Tabuks unterscheiden sich in der Perspektive eines Tarns nur unwesentlich.
Aus diesen Grund zogen wir uns alle unter Deck zurück und spähten aus den Deckluken um zu beobachten wie Der Tarn langsam seine Kreise über dem Delta zog und schließlich auf unser Schiff zuflog. Dabei konnte man auch einen Korb unter seinen klauen hängen sehen. Das war gut denn es bedeutete dass es sich nicht um einen wilden Tarn handelte sondern um einen der von einem menschlichen Reiter gelenkt wurde.

Der Reiter ließ den riesigen Vogel direkt über dem Schiff in der Luft stehen und aus dem Korb schauten zwei Gesichter herunter. Da beschloss ich die Gelegenheit beim Schopfe zu packen, legte all mein Waffen zur Seite und streifte mir ein zerschlissenes blaues Kleid über. Schnell stürmte ich an Deck winkte mit beiden Armen und rief: „Hilfe! Nicht schießen! Wir sind Schiffbrüchige! Hilfe!“
Natürlich wurde man sofort auf uns Aufmerksam. Aus dem niedrighängenden Tarnkorb sprang ein Krieger gefolgt von einem Sklaven der sich beim Sprung aus dem Korb das Bein verletzte. Der Krieger stellte sich als Claudius von Ar vor und bot an uns eine nach der anderen mit der Tarnkavallerie nach Turmus fliegen zu lassen. Dieser Plan ließ uns zwar nicht viel Zeit uns vorzubereiten, aber er würde uns, die wir den Gefahren dieses Waldes völlig unvorbereitete gegenüber standen die Möglichkeit eröffnen direkt in die Stadt zu gelangen wo wir ja eigentlich hin wollten.

Wir nahmen spontan an und vereinbarten dass weitere Überlebende unserer Gruppe von der Tarnkavallerie ebenfalls in die Stadtgeflogen werden sollten sobald man sie fand.
Obwohl ich aus Treve bin und keine Stadt sonst auf Gor so sehr von den Raubvögeln abhängig ist wie Treve war ich noch nie im Korb eines Tarns mit geflogen, aber das Erlebnis war traumhaft du aufregend zu gleich. Ich musste mich bemühen weiter die Manieren einer freien Dame vorzutäuschen und nicht laut vor Begeisterung zu schreien als sich die hohen Zylinder von Turmus auf dem Felsplateau näherten mit ihren glänzenden Verziehrungen die im Sonnenschein funkelten.

Ankunft in Turmus
Wir wurden auf einer Platz abgesetzt wo bereits zahlreiche Bewohner der Stadt zusammen gekommen waren um die Geretteten zu begutachten und schon bald wurden wir Amira, der Prätorin von Turmus vorgestellt. Obwohl sich einige meiner Schwestern mit den städtischen Sitten und Gebräuchen etwa s schwer taten, wurden wir doch in das Teehaus der Stadt geladen um uns zu stärken und ich kam aus dem Lügen nicht mehr heraus.

Wir tischten den Bürgern aus Turmus auf, dass wir in Victoria ein Schiff der Jortischen Flotte bestiegen hätten um eine Passage stromaufwärts, in Richtung der Voltaiberge zu bekommen. In der Nacht hätten die als Jortische Krieger verkleideten Piraten dann unsere Escorte ermordet und uns gefangen genommen um uns an einen Sklavenjäger zu veräußern. Dann sei das Schiff im Voskdelta auf Grund gelaufen und als die Piraten die Tarnkavallerie gesehen hätten wären sie in Panik geflohen.
Die Geschichte klang zwar schon etwas haarsträubend, aber das Gegenteil beweisen konnte man auch nicht und zumindest die Tatsache, dass nur Frauen an Bord waren und es ein auf Grund gelaufenes Schiff aus Jort’s Fähre in dem Fluss gab stützten unsere Behauptungen…zumindest teilweise.

Als wir also schließlich in dem luxuriösen Teehaus saßen fragte ich rund heraus, dass ich gehört habe, Turmus sei seit mehreren Hundert Jahren unter Belagerung und ich mich wundere wo denn die feindliche Streitmacht sei? Es war als hätte ich die Prätorin bei etwas unschickliche erwischt. Und es entwickelte sich schon bald eine gefährliches Larl und Urt Spiel daraus. Ich durfte mir nicht anmerken lassen, das wir in Wirklichkeit ein Haufen gesuchter Gesetzloser war und gelichzeitig musste ich herausfinden was diese Prätorin vor uns verheimlichte. 

Erste Gespräche im Teehaus mit der Prätorin
Irgendetwas wusste sie über die Legende und ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen machte ihr irgendetwas daran großes Kopfzerbrechen. Ich erwog ob es nicht schlau wäre mich ihr in einer stillen Minute einfach anzuvertrauen. Denn offenbar war das Geheimnis welches Turmus diese Belagerung hatte überstehen lassen so geheim, dass man selbst in Turmus kaum noch was darüber wusste.

Andererseits konnte es genauso gut sein, dass man in Turmus sehr wohl um dieses Geheimnis kannte und nun fürchtete dass unsere Nachfrage ein Indiz sein könnte, dass das Geheimnis gar nicht mehr so geheim war. Was wenn die Turmer etwas getan hatten was die Kaste der Wissenden oder sogar die Priesterkönige selbst missbilligten? Stand dann nicht die Existenz der ganzen Stadt auf dem Spiel?
Vorerst war Unwissenheit vielleicht sogar ein Segen für uns. Ich brauchte Zeit um alles zu sortieren. 

Darum sagte ich dass wir durch die Ereignisse der letzten Tage sehr erschöpft wären und bat die Prätorin uns ein Quartier zu zuweisen, was sie auch sofort tat, nicht ohne Wachen vor unserem Schlafsaal zu postieren. Nur zu unserer Sicherheit, versteht sich. Am Morgen wollte sie mit mir die Archive der Stadt durchforsten um etwas brauchbares über die Belagerung durch Ar vor langer Zeit heraus zu finden.

Offensichtlich suchten diese Leute selber noch große Stücke dieses Puzzles. Oder sie wollten rausfinden wie viel wir wussten. In jeden Fall würde es sehr riskant werden in den nächsten Tagen.

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